Woher kommt die heilige Sprache hebräisch ?

 

Quelle: Anna Katharina Emmerich, Geheimnisse des Alten und des Neuen Bundes.

 

 

Turmbau zu Babel

 

Der Turmbau zu Babel war das Werk der Hoffart. Die Bauleute wollten ein Werk nach ihrem Verstande machen, um den Führungen Gottes zu wider- stehen. Als der Kinder Noes sehr viele geworden waren, taten sich die Kunstfertigsten und Stolzesten aus ihnen zusammen und gedachten, ein Werk so groß und fest hervorzubringen, dass man es zu ewigen Zeiten bewundern und von den Erbauern als den kunstreichsten und gewaltigsten Menschen sprechen sollte. An Gott dachten sie nicht dabei, nur an ihre eigene Ehre, sonst hätte Gott, wie mir bestimmt erklärt wurde, sie ihre Arbeit vollenden lassen. Die Semiten waren nicht bei dem Bau. Sie wohnten in ebenem Land, wo Palmbäume und ähnliche edle Früchte wuchsen, mussten aber, da sie nicht so weit entfernt waren, doch einiges zum Bau liefern. Nur die Abkömmlinge von Cham und auch von Japhet waren mit dem Bau beschäftigt und nannten die sich weigernden Semiten ein dummes Volk. Die Semiten waren überhaupt nicht so zahlreich wie die andern, und unter ihnen war der Stamm Hebers und Abrahams wieder besonders ausgeschieden. Auf Heber, der nicht beim Turmbau war, hatte Gott sein Auge geworfen, um ihn und seine Nachkommen aus der allgemeinen Verwirrung und Verderbtheit zu einem heiligen Volk abzusondern. Darum gab ihm Gott auch eine neue heilige Sprache, welche kein anderes Volk besaß, damit sein Stamm sich abgesondert halten sollte. Es ist dies die hebräische oder chaldäische reine Sprache. Die erste Mutter-sprache, welche Adam, Sem und Noe redeten, ist eine andere und ist nur noch in einzelnen Mundarten vorhanden. Ihre ersten reinen Töchter sind die Sprache der Baktrier, der Zend und die heilige Sprache der Inder. In diesen Sprachen sind noch Wörter ganz wie in dem tiefen Plattdeutsch meiner Heimat. In dieser Sprache ist auch das Buch geschrieben, das ich im heutigen Ktesiphon am Tigris liegen sehe. Heber lebte noch zu der Zeit der Semiramis. Sein Großvater Arpharad war der auserwählte Sohn des Sem, voll tiefer Einsicht und Weisheit; aber es sind viele abgöttische Dienste und Zauberei von ihm abgeleitet worden. Die Magier führten ihre Quelle auch auf ihn zurück.

 

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